Facebookurlaub (Ein Selbstversuch)

Waaaaaas Du bist nicht mehr bei Facebook??? WARUM?

Ich weiß nicht wie oft ich diesen Satz seit Anfang November hören musste. Alleine die Tatsache, dass ich mein Posting auf meiner Pinnwand selbst nicht mehr finden kann, bestätigt eigentlich meine Entscheidung!

Wie Du bist nicht mehr bei Facebook? Willst Du nicht mehr auf dem Laufenden sein? Du verpasst doch alles! Ist was passiert? Wurdest Du gemobbt? Oder sogar bedroht?

Ja dies ist nur ein kleiner Auszug aus vielen Fragen die mir gestellt wurden. Und meine Antwort war einfach und für viele  langweilig, aber für mich sehr wichtig:

ICH MÖCHTE NICHT MEHR ZUGEMÜLLT WERDEN !

FÜR MICH IST FACEBOOK EINFACH NUR STRESS !

Wie seht ihr das?

Habt ihr Euch nicht auch schon oft gefragt ob es wirklich nötig ist der gesamten Facebookwelt mitzuteilen, dass Dir gerade der super leckere Schokoladenkuchen im Ofen verbrannt ist, Deine Mama ihr Auto geschrottet hat oder ihr heute schlechten Stuhlgang hattet…am besten postet man gleich noch ein feines Foto dazu und erhofft sich davon was?

Sagt es mir?! Was bringt das eigentlich alles? Ist das gesund?

Leben wir alle in einer Welt die nur noch davon lebt sich gegenseitig zu präsentieren, beneiden und bemitleiden? Irgendwie kann es das doch nicht gewesen sein oder? Jeder will am meisten posten…ein unaufhaltsamer Wettbewerb in meinen Augen.

Ich verstehe selbstverständlich Firmen, die Facebook als geniale und vor allem kostenfreie Werbeplattform nutzen können (ich selbst mache ja auch immer mal Werbung für meinen Blog 😉 ). Das kann ich alles auch noch ganz gut nachvollziehen. Es ist für mich auch völlig in Ordnung „informative Inhalte“ zu teilen oder abrufen zu können. Aber wer wann wo auf dem Klo sitzt oder etwa im Krankenhaus liegt finde ich einfach nur noch traurig.

Wo ist denn im heutigen Zeitalter der Kommunikation die Kommunikation geblieben?

Kann es wirklich wahr sein, dass nur noch über Maus und Tastatur miteinander gesprochen wird. Wo sind die Fotoalben die man sich gemeinsam bei einem schönen Abend anschaut und vielleicht was leckeres dazu isst und ein Glas Wein genießt? Ich meine so richtig zuhause von Mensch zu Mensch und nicht Online?

Gegen Ende des letzten Jahres war ich zunehmend müder und müder. Ich hatte das Gefühl keine Zeit mehr zu haben und nur noch zu hetzen. Ich habe mir ernsthafte Gedanken darüber gemacht, wie ich mein Leben enstressen kann. Und das erste was mir in den Kopf gekommen ist war: Facebook aus meinem Alltag zu streichen. Ich war wirklich viel bei Facebook und auch voll diesem „oh Gott einen Tag mal nicht geschaut, was gibt es denn Wichtiges Wahn“ verfallen. Facebook war mein täglicher Begleiter, aber vor allem mein Zeiträuber.

Ich habe mir gesagt eben ist Schluss ich bin nicht mehr dort. Und im gleichen Moment wurde mir bewusst, dass dies gar nicht so einfach ist. Freunde, Gruppen, Bücherkollegen…einfach so viele Menschen mit denen ich dachte immer zu kommunizieren und mich auszutauschen (zu müssen). Menschen die mir wichtig sind. Mir wurde bewusst, dass mich Facebook schon viel zu sehr eingebunden hat. Von einigen habe ich nicht einmal die Anschrift. Geschweige denn Sie von mir eine Telefonnummer oder Emailadresse.

Ja es war gar nicht so einfach sich „loszureißen“…aber es ist mir gelungen. Und ihr glaubt gar nicht wie gut das tut.

RUHE und den KOPF FREI zu haben, wieder KREATIV zu sein und sich nur noch mit den wirklich wichtigen Dingen zu beschäftigen.

Ich bin in allem rundum zufriedener, ruhiger, ausgeglichener und kann nun hin und wieder mal bei Facebook reinschauen ohne diesen Druck zu haben. Einfach herrlich…ich bin ja nicht komplett gegen solche sozialen Plattformen, ich meine nur, es sollte alles in einem gesunden Maß bleiben. Wenn ich unterwegs bin und sehe Menschen in Cafés gemeinsam sitzen und alle tippen auf ihrem Smartphones herum anstatt miteinder zu sprechen finde ich das nämlich sehr schade…

Fazit: Der Facebookurlaub hat mir gut getan, ich habe wieder eine klare Sicht auf das Wesentliche und bleibe Facebook trotzdem treu, denn als Mama muss man ja mit der Zeit gehen 😉 allerdings in Maßen !!! 

Macht doch auch mal Facebookurlaub und schaut was sich so verändert…

und weil ich ein „böses Mädchen“ bin werde ich diesen Beitrag jetzt fein bei Facebook posten :-p

Ich freue mich von Euch zu hören…

Bis dahin viele liebe Grüße von Eurer Stephi

Über wolkenwinde

Ich heiße Stephanie und bi 31 Jahre alt. Ich bin Mama von zwei süßen Mädels und den ganzen Tag am wuseln...aber mit Freude. In meiner Freizeit lese ich gerne, übe mich in Kreativität z.B. Basteln, Backen und verbringe gerne Zeit mit meiner Familie und meinen Freunden... Über all dies berichte ich auf meinem Blog. Liebe Grüße Stephi Zeige alle Beiträge von wolkenwinde

17 responses to “Facebookurlaub (Ein Selbstversuch)

  • karfieKarin

    Toller Beitrag!

    Ich nutze Facebook dennoch anders. Facebook ist eine wunderbare Schnorrerplattform – ich bekomme durch meine 3 Gruppendazugehörigkeiten (bäh gibt es das Wort) sehr viel Input und Hilfe. Aber ich nutze es kaum für mich „privat“ sondern nur für meine Kreativität.
    Anders als in großen Foren gibt es dort kein gezicke und wenn man mal ne Woche nicht vorbeischaut, auch nicht schlimm.

    Ich gebe aber zu Facebook auch schon mal ganz anders genutzt zu haben, aber meist interessiert es mich nicht was meine „Freunde“ machen – eher interessiert es mich was meine „richtigen Freunde“ machen. Deshalb miste ich immer mal wieder aus und schmeiße Leute aus meiner Liste die wirklich ein enormes Mitteilungsbedürfnis haben.

    Und wenn Facebook morgen nicht mehr da wäre, auch nicht schlimm 😉

    • wolkenwinde

      Wenn Du das darauf beschränkst ist doch alles supi
      🙂 viele tun das aber nicht. Ich werde aller „Müller“ rauswerfen…

      • karfieKarin

        …naja manchmal komm ich vom Hölzchen aufs Stöckchen, aber ich merke es und fahre dann wieder runter. Ich glaube einfach das es noch nicht ganz so schlimm war bei mir/uns…

        Oder…

  • Catrin

    Hallo Stephi 😉

    Ich finde Deinen Bericht superklasse! 😉
    Das sind genau meine Gedanken, die ich auch schon über Wochen habe.
    Selbst bin ich 39 und habe 2 Kinder von 10 und 14 Jahren.
    Ich lass mich so von Facebook einnehmen, dass ich sogar teilweise meiner Familie gegenüber schon genervt reagiere, wenn sie mir etwas mitteilen möchten.
    In dem Moment kann ich den ganzen Postings oder der Unterhaltung ja auf Face nicht folgen!!! 😦
    Und ja, ich bin teilweise auch sehr gestresst und sehr voll im Kopf.

    Da ich in Face aber auch in Handarbeitsgruppen drin bin um mir Vorschläge zu holen, ist es sehr schwierig für mich die anderen Postings zu ignorieren, weil es mich ja doch sehr interessiert was die “ Anderen “ z.B. lesen und so.

    Wie hast Du gelernt es zu trennen?

    Hast Du vielleicht einen Tipp für mich?

    Ganz liebe Grüße,
    Catrin (Buchcatrin)

    • wolkenwinde

      Freut mich, dass Dir mein Beitrag gefällt.
      Und ich freue mich über jeden Einzelnen, den ich damit erreichen kann.
      Ich bekomme in letzter Zeit so oft gesagt, dass man eben nicht immer mit dem Strom schwimmen muss.
      Genau was Du beschreibst, ist das was für mich so furchtbar war.
      Keine Zeit für die wirklich wichtigen Dinge. Kinder, Familie, Freunde…
      Vor allem die FB-Gemeinde ist auf einmal weg?! Da interessiert sich keiner mehr für Dich (hat mein Facebookurlaub bewiesen). Dir wird bewusst wem Du wirklich wichtig bist, denn der oder diejenige meldet sich bei Dir (auch ohne FB).
      Ich kann Dir als Ratschlag geben einfach mal eine Pause einzulegen und zu schauen was sich verändert bzw. wenn Du gar nicht auf Deine Handarbeitsgruppen verzichten magst/kannst gezielt nur dort zu schauen und anschließend wieder abzuschalten bzw. Dir eine feste Zeit am Tag zu nehmen in der Du schaust und Dir dann auch einen zeitlichen Rahmen setzt.
      Aber FB-Urlaub ist wirklich zu empfehlen. Es geht auch ohne 🙂
      Ich würde mich freuen von Deinen Erfolgen zu hören …
      Alles Liebe für Dich und Deine Familie
      Stephi

    • karfieKarin

      …oh, das ist bitter. So ging es mir eine zeitlang mit den Hobbys. Ich hab nur noch an der Maschine gesessen und dachte in jeder einzelnen freien Minute nähen zu müssen. Wenn ich dann was anderes machen sollte hab ich total sauer reagiert…
      Kann man also ähnlich sehen – alles eine Sucht.

      Ich hab dann einfach die Notbremse gezogen und eine große Pause eingelegt. Das ging auch erstaunlich gut – aber auch nur weil ich dann Wolle in der Hand hatte 🙂 (kennst mich ja) und das kann man fast überall machen

      So ähnlich handhabe ich FB auch und manchmal klappt es und manchmal nicht. Aber ich bin daheim fast nicht on – evtl mal ne halbe Stunde, den Rest hänge ich lieber an der Nadel 🙂

      Di schaffst das, aber ich kann dich auch verstehen.
      Schritt für Schritt und sich auf ganz wesentliche Dinge besinnen…

  • Catrin

    Freu mich sehr, dass Du mir so schnell geantwortet hast 😉
    Ja aber wenn ich nun eine Pause einlege und gar nicht mehr bei den Buchmädels kommentiere, dann werden sie mich bestimmt löschen und dann bekomme ich auch keine guten Tipps mehr bezüglich des Lesens?!?!
    Und das kann ich mir im Moment so schlecht vorstellen!
    Wie kann ich das bloss handhaben.
    Es ist wirklich wie eine Sucht und das reale Leben kommt wirklich viiiiiiel zu kurz!
    Danke für den Austausch mit Dir 😉
    Und Dir und Deiner Familie wünsch ich auch alles Liebe 😉
    Catrin

    • karfieKarin

      …he, also von mir bekommt jeder einen Tipp wenn er fragt und wenn du mich erst in 5 Monaten fragst 🙂
      Tschakkka Catrin – step by step

  • Catrin

    Ihr beiden vielen lieben Dank 😉
    Falls euch noch etwas einfällt bezüglich Facebook und Leben entschleunigen bin ich für fast alles offen und auch sehr sehr dankbar über Tipps 😉

  • Catrin

    Naja irgendwie verpasst man ja doch was 😉
    Ohne Face hätte es z.B. jetzt nicht dieses tollen Austausch gegeben!

    Vielleicht ein Blog was für mich?

    Wie tauscht ihr euch denn weiterhin mit den andren aus?
    Klar ich beide seid ja auch privat befreundet aber mit den anderen Buchmädels?
    In meinem privaten Umfeld liest keiner und es macht auch keiner Handarbeiten 😦 Leider 😦

    • wolkenwinde

      Also mir macht mein Blog richtig Spaß…
      Ich tausche mich mit meinen Leutchens aus.
      Außerdem bin ich in Planung eines „Lesetreffs“ aber da folgt noch näheres. Aber dann mach es doch so, dass Du nur in die Gruppen gehst und schaust und fertig 🙂

    • karfieKarin

      …Catrin – das stimmt schon.
      Hast du schon mal intensiv geschaut ob es keine Treffen in deiner Nähe gibt? Wie wäre es mit einem „Eigenen“.
      Wir kennen uns doch schon von Lovelybooks – oder?

      Weißt du was auch gut ist, die Benachrichtigungen per Mail per FB zu löschen. Ich bekomme keine mehr und das ist so genial.
      Ich schau bei Nadelspiel und Monk vorbei und das wars… Es sei denn jemand mailt mich an – dann versuche ich schon zeitnah zu antworten…

      Versuch es doch mal mit einem Blog 🙂

  • Andrea

    Huhu liebe Stephi:)
    Gerade bin ich auch mal wieder ein bissel mehr in der Bloggerwelt unterwegs…hab meinen Blog ja wirklich laaaange vernachlässigt.
    Aber es stimmt genau was Du schreibst! Mir ging Facebook auch ziemlich auf den Keks. Und ich finde auch ziemlich übertrieben was da so von sich und auch von der eigenen Familie Preis gegeben wird. Manches sollte doch einfach privat bleiben. Ich hatte manchmal das Gefühl das sich einige Leute gar nicht mehr darüber im Klaren sind, dass sie die Informationen im Internet von sich geben und wirklich Jeder das lesen kann! Das kann auch mal nach hinten los gehen.
    Ich hatte nach und nach ein paar Leute (von denen ich einfach nichts mehr lesen wollte weils mich einfach genervt hat) von meiner „Freunde“-Liste gestrichen. Irgendwann habe ich dann alles gelöscht…und gemerkt…ha – das geht gar nicht! Das heisst ich habe nur noch einen Account aber ich gucke jetzt aus Prinzip nicht mehr rein. Ich finde das wirkliche Leben auch viel wichtiger und spannender! Und wer sich wirklich mag (und persönlich kennt) der hört sich auch im richtigen Leben, gell? Schlag kräftig mit dem Holzpfahl ;)))))) flööööt 🙂
    Liebe Grüßle,
    Andrea

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